Liebe Betroffene und Angehörige,
sehr geehrtes Fachpublikum aus Politik, Medizin, Therapie, Pflege, Sozialdienst und Justiz.

Gerne lade ich Sie zu unserem 3. Deutschen Hirntag nach Stuttgart ein. In diesem Jahr möchten wir sowohl bei der Politik als auch der Medizin die Frage nach der Ethik stellen. Nach meiner Auffassung heißt dies: In Verantwortung handeln!

Durch neue gesetzgeberische Entscheidungen (IPReG, AKI, Krankenhausreform) sind gravierende Probleme entstanden – bis hin zu lebensbedrohlichen Versorgungsabbrüchen. – Die Angst der Angehörigen, die sich natürlich auf die komatösen Betroffenen überträgt, ist unerträglich und nicht nur am Telefon hörbar, sondern direkt spürbar.
Und die Frage ist zu beantworten: Was kann ich dagegen tun?
Hieraus ergeben sich u.a. viele drängende Fragen, auch zum Betreuungsrecht: Wie beantragt man eine Betreuung? Welche Rechte und Pflichten sind damit verbunden? Gebe ich Teile oder die gesamte Betreuung ab? Dies sind nur einige der Fragen, die regelmäßig unser Hilfetelefon erreichen.

Ein weiteres sensibles Thema betrifft die Widerspruchslösung in der Organspende. Oft wurde ich gefragt, warum uns das als Verband und besonders die Angehörigen von Wachkomapatienten betrifft. Die Antwort ist einfach: Jeder Organspender in Deutschland ist zunächst ein komatöser Patient – ​​sei es kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum. In akuten Situationen, auf der Intensivstation, berichten Angehörige immer wieder von einem enormen Druck, der auf sie ausgeübt wird – selbst dann, wenn eine eindeutige Patientenverfügung vorliegt. Dies führt dann letztlich zu der entscheidenden Frage:„Wann ist der Mensch tot?“.

Ein unglaublich spannendes und gleichzeitig tiefgreifendes Thema erwartet uns. Lassen Sie uns darüber sprechen, diskutieren und gemeinsame Lösungen suchen. Ich freue mich auf Sie.

Mit herzlichen Grüßen

Karl-Eugen Siegel
Vorsitzender

 

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